Mittwoch, 2. März 2016

5 Gründe, warum du Harbin besuchen solltest

Unser erster Reisestopp war Harbin, die Hauptstadt der Provinz Heilongjiang.
Harbin? Noch nie gehört? - Kein Wunder, denn Harbin wird touristisch unterschätzt.

Auch in China selbst ist die Provinz Heilongjiang eine Art chinesischer Ruhrpott - der Ruf eines Industriestandortes eilt dem ganzen voraus und so geben viele Reisende der schönen Stadt nicht mal eine Chance.

Hier sind 5 Gründe, warum du Harbin trotzdem besuchen solltest!

1. Das Wetter

Ja, im Winter wird es hier sehr kalt (-30°C sind keine Seltenheit) - dafür gibt es dann aber das national (und international) berühmte Eisfestival auf der Sonneninsel!
Wen die kalten Temperaturen immer noch abschrecken, dem kann ich den Harbiner Sommer empfehlen. Weniger schwül als z.B. in Peking und Shanghai - und mit sehr viel klarerem Himmel - lässt es sich hier gut bei ca. 30 Grad aushalten.

Unser Landeanflug auf Harbin


2. Die Parks

Harbin hat einige wunderschöne Parks, die man gesehen haben sollte.
Dazu zählt zum Beispiel der Botanische Garten am Rande der  Stadt - riesige Blumenfelder und exotische Pflanzen finden hier ihren Platz. Zu ihnen gesellt sich chinesischer Kitsch - Nachbauten von europäischen Gebäuden (z.B. Windmühlen), Wiesen mit Rehkitzen, chinesische Schriftzeichen für Glück, an denen chinesische Paare ihre Hochzeitsfotos machen (Funfact: Chinesen fertigen ihre Hochzeitsfotos meistens vor der eigentlichen Hochzeit an, damit die Fotos schon an Verwandte und Bekannte als Einladung verschickt werden können!)... Man kann hier locker einen Tag verbringen, besonders bei schönem Wetter!
Eine weitere schöne Anlage ist die Sonneninsel (Tai Yang Dao). Hier findet im Winter das Eisfestival statt - im Sommer kann man hier Fahrrad fahren, Kois füttern und Kilometer über Kilometer zurücklegen. Chinatypisch auf asphaltierten breiten Straßen, immer mit der Gefahr überfahren zu werden (dazu später mehr)!
Für die Anfahrt würde ich euch ein Taxi empfehlen. Essen nehmen sich Chinesen immer mit: traditionell Obst und Gemüse (beliebt sind Gurken und Tomaten), neuerdings auch oft Tütensuppen im Pappbecher (heißes Wasser bekommt man in China an jeder Ecke). Allerdings findet man auch in den Parks Essensstände oder Getränke.

Tai Yang Dao - leicht bewölkt, aber trotzdem schön!

Chinglish.. Immer wieder unterhaltsam!

3. Die Shoppingmeile

China ist ein Land voller Konsum. Da Harbin eine große Stadt ist (im Stadtgebiet etwa 10 Millionen Einwohner) kann man auch hier kaufen, bis der Arzt kommt! Allerdings hat Harbin etwas für China ganz besonderes - eine Einkaufsmeile mit europäischen (russischen Gebäuden). Wer Heimweh nach Europa hat, kann hier entlangschlendern und sich wohlfühlen.
Die Zhongyang Street (Zhongyang Da Jie) liegt mitten in der Stadt. Am Ende der Straße liegt der Fluss Songhua Jiang - im Sommer könnt ihr euch einen Eiskaffee bei Starbucks holen und hier in der Sonne sitzen und den Blick auf das Wasser genießen! Hier steht auch das Denkmal für Überflutungsschutz.
Mein Tipp: Holt euch ein Eis! Harbin ist in ganz China berühmt für sein Milcheis mit Ananasgeschmack. Wenn ihr in der Zhongyang Street unterwegs seid, folgt einfach den anderen und stellt euch an einem der Stände an. Es gibt einen etwas teureren, der das Original Eis verkauft, und ein paar die es nachgemacht haben. Laut meinem Vater, der aus Harbin kommt ist das Original aber das beste und jeden Yuan wert! ;-)

Meine Schwester, ich und Kristof bei Starbucks in der Zhongyang Street


4. Das Essen

Ja, das Essen. Wer einmal in China war, weiß, dass Essen hier nicht nur Nahrungsaufnahme ist, sondern die Identität der Chinesen ausmacht. Das ist in Harbin natürlich auch nicht anders. Die nordchinesische Küche ist sehr deftig, vergleichbar zum Essen in Bayern im Vergleich zum Rest von Deutschland. Knoblauch, Ingwer und Sojasauce sind hier in jedem Essen zu finden - vor allem Knoblauch. Wundert euch nicht, wenn ihr beim Essen im Restaurant nebenan einen Harbiner seht, der genüsslich in eine Knolle Knoblauch beißt (kein Witz!)...
Was sollte man in Harbin also auf jeden Fall essen? Ganz oben stehen da auf jeden Fall Jiaozi! Die chinesischen Teigtaschen gibt es zwar überall in China, doch nirgends schmecken sie so gut wie hier.
Das beste Jiaozi-Restaurant gibt es gleich mehrmals - Dongfang Jiaozi Wang (eins z.B. auch in der Zhongyang Dajie). Wie man die Teile isst? So viele Füllungen probieren, wie möglich! Und dann hoffen, dass man nicht zu schnell satt wird...
Nennenswert sind außerdem Harbiner Brot und Wurst (russisch angehaucht) und Harbin Pijiu - das Harbiner Bier, das nicht nur super schmeckt sondern auch in ganz China getrunken und geliebt wird!

Essen bei Dongfang Jiaozi Wang - wie man sehen kann gibt es nicht nur Jiaozi... Aber vor allem!!! :-)

Harbin Beer... Erschwinglich und lecker! (Allerdings nur 3,5% Alkohol...)

5. Die Menschen

Harbiner sind anders. Woran es liegt? Keine Ahnung. Fakt ist: die Menschen sind hier super herzlich. Das besondere an Harbin ist: trotz Großstadtleben geht es hier noch sehr chinesisch zu. Da wird man auch schon mal angeglotzt, wenn man an der Straßenbude isst. Wo man sich aber sicher sein kann: man findet immer einen Gesprächspartner. Und ganz egal, ob man chinesisch kann oder nicht: ein Lächeln bekommt ihr allemal geschenkt! Hier ist China noch China. Wissen solltet ihr darum auch, dass es in Harbin vielleicht nicht so einfach ist, mit englisch durchzukommen wie in Peking oder Harbin. Auch in Hotels und Hostels - aber mit Händen und Füßen kommt ihr durch, das Wohlwollen der Harbiner hat man schon auf seiner Seite wenn man wenige Brocken kann (Nihao, zaijian und xiexie reichen oft schon aus..)!

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Das waren also die 5 Gründe, warum du Harbin besuchen solltest! Warst du schonmal in Harbin? Wenn ja - was hat dir gefallen und fehlt womöglich noch auf dieser Liste?

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Mittwoch, 5. August 2015

Unsere Reiseroute Teil 3: Huangshan, Hangzhou und Shanghai

Der dritte und letzte Teil unserer Reise führt uns zum legendären Huangshan-Gebirge (einigen bekannt als Vorlage für die schwebenden Berge aus Avatar), nach Hangzhou zu den West Lakes und nach Shanghai.

6. Tunxi und das Huangshan-Gebirge (3 Tage Aufenthalt)
Vom letzten Stopp aus dem 2. Teil unserer Reise geht es mit dem Nachtzug nach Hangzhou. Von hier aus fahren wir mit verschiedenen Bussen erstmal nach Tunxi. Hier werden wir eine Nacht bleiben, bevor es zum Huangshan geht!
Wir übernachten im Old Street Youth Hostel. Gegenüber soll es wohl ein ziemlich legendäres Jiaozi Restaurant geben, das wir natürlich ausprobieren wollen :-)
Am nächsten Tag geht es dann zum Huangshan. Unser Hostel bietet einen Transport ab der Haustür an, und den werden wir der Einfachheit halber auch wahrnehmen.

Das Huangshan Gebirge ist wohl das berühmteste in ganz China - wer kennt nicht die typisch chinesischen Bilder aus dem China Restaurant, die diese für Europäer etwas fremdartigen Berge zeigen? Da das Wetter am Huangshan ziemlich wechselhaft ist, wollen wir über Nacht bleiben um die Wahrscheinlichkeit zu maximieren, einen tollen Ausblick zu haben ;-) dafür schlafen wir im Schlafsaal vom Beihai Hotel - das einzige Mal, das wir die Option Schlafsaal wählen. Das ist ganz einfach eine Frage des Preises, denn hier auf dem Berg zahlt man schon für ein Zelt ca. 200 RMB pro Nacht, ein Doppelzimmer kann auch mal 1200 RMB kosten - komplett verrückt, aber daran kann man eben nichts ändern. Das Zelt ist mir nicht so lieb, falls es regnet oder stürmt, deshalb also 20 Euro für ein Stockbett - die teuerste Unterkunft der gesamten Reise! Es gibt auf dem Berg auch noch ein paar andere Hotels, jedoch soll das Beihai Hotel die beste Ausgangsposition für die morgendliche Wanderung zum Sonnenaufgang haben ;-)

Wenn die zwei Tage hier vorbei sind, geht es nach Hangzhou. Hier bleiben wir nur eine Nacht, wir müssen uns allerdings auch nicht hetzen denn von hier bis nach Shanghai sind es nur 1,5 Stunden mit dem Zug - der hier geplante Tag sollte also reichen, um uns einen kleinen Überblick zu verschaffen.

Die "Old Street" oder "Ancient Street" in Tunxi



















Das Huangshan-Gebirge

7. Hangzhou (nur eine Nacht Aufenthalt)
Hangzhou war die Hauptstadt der Song-Dynastie und hat deshalb so einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Das fängt an mit dem Westsee (Xihu) - diese Kulturlandschaft ist auch ein UNESCO-Weltkulturerbe. Wir wollen den See mit dem Fahrrad umrunden und so die ganze Szenerie genießen und auf uns einwirken lassen.
In Hangzhou gibt es außerdem zahlreiche Teehäuser und einen Seidenmarkt - je nachdem, ob wir Zeit haben werden wir dort auch noch einmal vorbeischauen :-)

Hangzhou Xihu (Westsee)

8. Shanghai (6 Tage Aufenthalt)
In Shanghai war ich das letzte mal vor fast 10 Jahren und ich bin schon sehr gespannt, wie sehr es sich inzwischen verändert hat! Für mein Empfinden war Shanghai jedenfalls vor 10 Jahren die westlichste Stadt die ich in China je besucht habe. Da dies der letzte Stopp ist, können wir hier auch mal ein bisschen shoppen - jetzt müssen wir das Gepäck ja nicht mehr auf dem Rücken von Ort zu Ort schleppen :-P
Wir werden in Shanghai ganz in der Nähe vom Bund wohnen und deshalb wird das auch unsere erste Anlaufstelle sein! Die Sehenswürdigkeiten in Shanghai:


The Bund: das ist wohl DER Klassiker in Shanghai. Es ist die von vielen Fotos bekannte Uferpromenade am Huangpu - nachts kann man von hier aus die allseits bekannte Skyline von Shanghai bewundern, tagsüber kann man sich die riesigen Gebäude aus der Kolonialzeit anschauen - z.B. das Peace Hotel.



Ausblick vom Jin Mao Tower



Jin Mao Tower: Die Budget-Aussichtsplattform Alternative von Shanghai. Bekannter, aber auch teurer ist die Aussicht vom Oriental Pearl Tower.







Jade Buddha Tempel: einer der wenigen Tempel in Shanghai. Es ist ein buddhistischer Tempel, der während der Kulturrevolution fast zerstört worden wäre.





Skywalk im "Flaschenöffner"

Shanghai World Financial Center ("Flaschenöffner"): Mit fast 500 Metern ist der Flaschenöffner das zweithöchste Gebäude Shanghais. Das Beste: man kann hinauf fahren (kostet aber leider Eintritt). Das besondere ist, dass der Boden aus Glas besteht, so hat man das Gefühl als würde man schweben.



Von Shanghai aus kann man auch allerhand Tagesausflüge machen, z.B. nach Suzhou oder in viele andere kleinere Kanalstädte in der Nähe. Das machen wir dann aber spontan!

Nach den 6 Tagen in Shanghai ist unsere Reise dann leider schon zuende - 4 Wochen werden wahrscheinlich wie im Flug vergehen... Aber die nächste Reise kommt bestimmt!

Sonntag, 2. August 2015

Unsere Reiseroute Teil 2: Chengdu, Emeishan und Leshan

Der zweite Teil unserer Reise führt uns in die Provinz Sichuan im Westen Chinas.
Diese Region ist bekannt für feuriges Essen, Pandas und Natur. Wir werden das Stadtleben in Chengdu genießen, Pandas besuchen und uns dann aufmachen Richtung Emeishan, einem der heiligen buddhistischen Berge Chinas und zum Leshan, einem der größten Buddhas unter freiem Himmel, die es auf der Welt gibt.

3. Chengdu (4 Tage Aufenthalt)
Wir fliegen von Peking aus nach Chengdu, wo wir ganz in der Nähe der Chunxi Lu (große Einkaufsstraße) wohnen werden.
Chengdu ist dafür bekannt, die größte Dichte an Bars in ganz China zu haben, deshalb bin ich schon ziemlich gespannt darauf wie die nächtliche Stimmung so ist!
Unsere Pläne für Sehenswürdigkeiten sehen so aus:

Giant Panda Breeding Research Base: wahrscheinlich ein Muss für alle Chengdu-Reisenden. Im Panda Reservat leben 120 große Pandas und 76 Rote Pandas. Man kann sie hier in einem liebevoll angelegten Park beobachten. Dazu gehören auch Aufzuchtstationen und Fütterungen.

People's Park (Renmin Gongyuan): ich liebe es, öffentliche Parks im Ausland zu besuchen! Dabei lernt man die Kultur eines Volkes immer besonders gut kennen. In China sollte man für den maximalen "People-Watching"-Genuss bestenfalls frühmorgens aufstehen - dann wird im Park allerhand Frühsport betrieben. Im Renmin Gongyuan befinden sich auch mehrere Teehäuser, für die Chengdu auch bekannt ist. Mein Tipp: versucht mal einen Blütentee. Zum Teil bekommt man eine riesige wunderschöne Blüte, die sich öffnet, wenn das heiße Wasser darüber gegossen wird! :-)

Wuhou Tempel: in Tempeln herrscht oft eine mystische, ganz besondere Stimmung. Dieser Tempel gehört zu den weniger besuchten und ist deshalb eine tolle Gelegenheit, mal zu entspannen.

Essen: jaaa, das chinesische Essen ist ja im allgemeinen superlecker und vielfältig, jedoch hat es mir die Sichuan-Küche besonders angetan! Ich liebe scharfes Essen, und der hier viel verwendete Sichuan-Pfeffer zaubert einem eine angenehm "kühle" Schärfe in den Mund. Das ist schwer zu beschreiben, man muss es einfach mal ausprobieren! Da gibt es zum Beispiel Mapo doufu - scharfer Tofu mit Hackfleisch, eine Köstlichkeit!!! Shuizhu yu schmeckt auch sehr gut, es ist gekochter Fisch in einer scharfen Sauce.
Restaurants, die wir wahrscheinlich ausprobieren werden: Yangyang Canguan (32 Jinyuan Xiang) für typisch sichuanesische Küche und Yulin Chuanchuan Xiang (2-3 Kehua Jie), ein bei Studenten beliebtes Restaurant für Chengdus Interpretation vom klassischen Hotpot.


Die Pandaaufzuchtstation von außen
















Remin Gongyuan



Wuhou Tempel

Chuan Chuan Xiang (Chengdu Hotpot)
















Leshan Riesenbuddha
4. Emeishan und Leshan (4 Tage Aufenthalt)
Von Chengdu aus geht es per Bus nach Leshan zum Riesenbuddha. Ein Fußnagel ist bereits so groß wie der Durchschnittschinese! Solche riesigen Bauwerke und Statuen finde ich immer unheimlich beeindruckend. Nach der Leshan-Besichtigung geht es Richtung Emeishan. Wir werden einmal übernachten, bevor wir zu unserem geplanten 3-Tage-Ausflug auf den Berg selbst aufbrechen. 

Der Plan ist, den klassischen Sonnenaufgang auf dem Gipfel anzuschauen und die Landschaft und die Bewegung zu genießen. Übernachten wollen wir in einigen der Tempel auf dem Weg - es gibt auch Hotels, diese sind allerdings im Vergleich zu den Tempeln unverhältnismäßig teuer, deshalb werden wir sie vermeiden (wir wollen ja uner 20 Euro/Tag Budget weiter beachten!). Je nachdem, wie lange wir brauchen werden wir entweder die ganze Strecke laufen, oder wir fahren nach dem Aufstieg einen Teil mit der Seilbahn wieder herunter. Wir fahren dann mit dem Zug zurück nach Chengdu - von hier geht es dann mit dem Nachtzug weiter nach Yichang.


Emeishan mit dem "Golden Summit"

5. Yichang (Aufenthalt nur tagsüber)
Hier wollen wir den Dreischluchten-Staudamm besichtigen. Als ich das letzte Mal in der Gegend war, war die Gegend der Drei Schluchten noch nicht komplett geflutet. Es ist unglaublich, was für ein Eingriff in die Natur hier geschehen ist. Da wir abends mit dem Nachtzug weiter nach Hangzhou fahren, wollen wir neben der Besichtigung vor allem entspannen und unsere Essensvorräte wieder auffüllen!


Der Dreischluchten-Damm am Yangtzi-Fluss

Habt ihr Tipps für unseren 2. Teil der Reise? Schreibt einfach ein Kommentar!

Donnerstag, 30. Juli 2015

Unsere Reiseroute Teil 1: Nordchina - Harbin und Beijing

Heute stelle ich euch unsere Route für China vor.
Sie ist eine Mischung aus Städten und Natur, und wir sind schon gespannt ob alles klappt und es genauso schön ist wie wir es uns vorstellen :-)
Los geht es bei uns ab Frankfurt am Main über Peking nach Harbin. Die Hinreise nach Harbin ist meistens ziemlich hart, da man voll im Jetlag drin ist und dann noch die Reisemüdigkeit hinzu kommt. Nach ein paar Tagen gibt sich das aber - mein Tipp: einen Tag durchhalten und sich mit Cola über Wasser halten, zur normalen Schlafenszeit in China ins Bett gehen und ihr habt es so gut wie geschafft! :-)

1. Harbin (4 Tage Aufenthalt)
In Harbin wohnt meine Familie und deshalb ist das immer ein Muss wenn wir nach China reisen. Natürlich wollen wir trotzdem auch noch ein paar Sachen anschauen:

Harbin Siberian Tiger Park: der Park ist wirklich sehenswert, besonders der Freigehege-Teil. Hier kann man die Tiger wirklich hautnah erleben. Chinesische Touristen machen es sich auch zum Spaß, lebendige Tiere zu kaufen und diese zu verfüttern (ab 400RMB, also ca. 60 Euro, gibt es zum Beispiel ein Huhn) - das ist etwas befremdlich, vor allem weil die Tiere so präpariert werden, dass sie nicht fliehen können (Flügel stutzen etc.). Das Innengehege ist ziemlich klein, hier kann man aber z.B. die unglaublich großen Liger (Kreuzung aus Tiger und Löwe) sehen. Es gibt bestimmt bessere Tierparks, aber für den Preis (90 RMB = 15 Euro) ist es durchaus sehenswert.

Taiyangdao: mitten auf dem Fluss in Harbin findet sich diese Insel mit einem tollen Park, in dem im Winter auch Schnee- und Eisskulpturen bewundert werden können. Man kann entweder mit einer Fähre oder mit der Seilbahn hinfahren. Taiyangdao eignet sich gut um mal von der Stadt weg zu kommen - Ruhe findet man hier aber nicht, weil auch viele Chinesen Parks nutzen um die Natur zu genießen. Man kann sich Tretboote leihen oder mit dem Fahrrad den Park erkunden.

Zhongyang Pedestrian Street: in dieser Straße sieht man, wie Harbin durch russische Einwanderer Anfang des 20. Jahrhunderts beeinflusst wurde. Leider wurden viele der alten Gebäude abgerissen, hier in der Zhongyang Street kann man sich aber gut davon beeindrucken lassen. Als Europäer fühlt man sich direkt ein bisschen wie zuhause ;-) Wenn man die Straße bis zum Ende geht, findet man das Flutendenkmal und den Fluss. Tipp: in der Straße gibt es überall Eisverkäufer - gelbes Eis am Stiel. Dieses Eis ist Harbiner Spezialität! Es ist Milcheis mit Ananasgeschmack und unbedingt empfehlenswert :-)

Dongfang Jiaozi Wang (englisch Orient King of Dumplings): in Harbin isst man, typisch für Nordchina, deftig mit viel Knoblauch, Ingwer und Mehlspeisen (keine Angst, Reis könnt ihr hier auch essen!). Um günstig die in China heißgeliebten und begehrten Jiaozi zu essen, geht ihr am besten hierher. Es gibt in Harbin mehrere Filialen und sie sind alle empfehlenswert, da sie weitesgehend den europäischen Vorstellungen von Hygiene und Restauranteinrichtung entsprichen ;-)
Jiaozi (饺子) sind maultaschenähnliche Köstlichkeiten. Es gibt unendlich viele Variationen und Füllungen (mit Fleisch, vegetarisch, vegan, mit Fisch, gekocht oder gebraten, in Suppe...) und es lohnt sich so viele Sorten wie möglich zu probieren! Klassiker sind Hackfleisch mit Weißkohl oder Ei mit Gemüse. Am besten geht man mit möglichst vielen Leuten in das Restaurant und schlägt sich den Bauch voll...
Günstig ist das ganze auch noch: ab 10RMB (etwa 1,50 Euro) bekommt ihr hier einen Teller Jiaozi und auch eine große Flasche Bier ist nicht teuer. Probiert am besten das lokale Bier: Harbin Pijiu.


Songhua Jiang, der Fluss in Harbin (2010)
Harbin Sophia Kirche (2010)

Der Platz vor der Kirche, geschmückt für die WM 2010

2. Beijing (6 Tage Aufenthalt)
Beijing ist faszinierend und aufregend - ich kenne keine Stadt die mit Beijing vergleichbar wäre. Hier prallen chinesische Geschichte und der moderne Aufstieg Chinas aufeinander - daraus ergibt sich eine einzigartige und spannende Mischung, hier wird einem niemals langweilig! Leider ist die Luft ab und an sehr schlecht, dennoch lohnt es sich die chinesische Hauptstadt für ein paar Tage unter die Lupe zu nehmen. Wir werden uns hier günstig ein Fahrrad leihen oder sogar ein gebrauchtes kaufen (Leihen ca. 50RMB/Tag + Pfand, kaufen ab 150RMB), denn mit dem Rad kommt man in Peking super voran! Helm nicht vergessen, der chinesische Verkehr kann doch mal etwas rabiater sein (ich sag immer: hier gilt das Recht des stärkeren!) Unsere Must-See Orte und Sehenswürdigkeiten für Peking:

Die verbotene Stadt: einfach ein Muss. Man kann sich an der schieren Größe einfach nicht satt sehen, und wenn man möchte kann man locker den ganzen Tag hier verbringen. Es lohnt sich, recht früh da zu sein da auch unendliche Ströme chinesischer Touristen hierher wollen! Die verbotene Stadt liegt auch direkt am Tian'anmen Platz (Platz des himmlischen Friedens). Hier kann man bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang das hissen bzw. herunterholen der chinesischen Flagge sehen. Auch ein sehenswertes Spektakel!

Die große Mauer: auch die große Mauer muss man gesehen haben. Dieses Meisterwerk an alter Baukunst ist einfach unglaublich und man kann sich garnicht vorstellen, wie ein derartig riesiges Bauwerk früher überhaupt errichtet werden konnte. Man hat die Möglichkeit, sich die Mauer an verschiedenen Stellen anzuschauen: Badaling (leicht zu erreichen, deshalb aber auch überfüllt -> nur empfehlenswert wenn man keine Zeit hat.), Mutianyu (immer noch gut zu erreichen, immer noch voll, aber wenn man etwas geht hat man die Mauer auch mal "für sich". Empfehlenswert), Jiankou (unrenoviert und deshalb recht leer. Von hier kann man bis Mutianyu wandern und von Mutianyu zurück nach Peking! Sehr schön und empfehlenswert).

Parks: Peking hat unglaublich viele und schöne Parks. Es lohnt sich, früh aufzustehen und einfach mal hin zu gehen: viele Chinesen machen morgens Taiji und Qigong oder einfach nur Morgensport. Ist toll anzusehen und jeder kann mitmachen. Auch tagsüber kann man sich in den Parks gut entspannen und Leute beobachten :-)

Hutong: die Hutong in Peking versetzen einen ein bisschen zurück ins alte China. Sie erscheinen für uns Europäer oft romantisch, jedoch gibt es hier meistens keine Toiletten (nur Public Toilets alle paar Meter) in den Häusern, in manchen nicht einmal fließend Wasser. Im Sommer ist es heiß, im Winter ist es kalt. Die Hutongs werden haufenweise abgerissen, und so mancher Einwohner hat nichts dagegen in eine moderne Wohnung zu ziehen. Dennoch sind die Hutongs einfach nur wunderbar, und ich hoffe dass in China bald die Wende kommt und man diese lieber renoviert statt sie abzureißen, um so die einzigartige Kultur zu erhalten! Die Hutongs kann man auch super mit dem Fahrrad erkunden.

Houhai Back Lakes: abends ist das für mich der tollste Ort in Peking. Um den gesamten See gibt es kleine Kneipen und Bars, und Musiker ziehen von einer zur nächsten. Davor findet man gemütliche Sofas auf denen man ein leckeres (meistens aber leider teures) Bier trinken kann - eine tolle Atmosphäre die man sich nicht entgehen lassen sollte! ;-)

Museen, Kunst und Tempel: auch hier gibt es eine unendliche Bandbreite von Sehenswürdigkeiten in Peking. Zu den Highlights gehören der Himmelstempel oder Trommelturm und Glockenturm. Sehenswerte Museen sind das National Museum (freier Eintritt, aber Reisepass mitbringen!) oder Beijing Capital Museum. Kunstliebhaber kommen im 798 Art District auf ihre Kosten: viele ehemalige Industriehallen- und Fabriken dienen hier als Ausstellungsorte für chinesische moderne Kunst. Wirklich beeindruckend!





798 Art District










Houhai Back Lakes bei Nacht














Bilderbuch-Smog in Beijing








Soweit eine kleine Auswahl davon, was wir in den ersten 10 Tagen unserer vierwöchigen Reise alles machen werden. Was sind eure liebsten Sehenswürdigkeiten in Harbin und Peking? Was darf man eurer Meinung nach auf keinen Fall verpassen? Wir würden uns über Tipps und Kommentare freuen! :-)


Montag, 27. Juli 2015

我們飛往中國 CHINA 2015

Unsere große Reise geht dieses Jahr nach China!

Da ich selbst Halbchinesin bin, ist es für mich immer wunderschön, nach China zu reisen. Für mich ist es eine Mischung aus Heimat und Abenteuer - natürlich ist es für mich nicht so fremd, wie für manch anderen Touristen, trotzdem erscheint mir manches befremdlich oder seltsam und genau das macht China für mich so spannend!

China ist ein Land der Gegensätze: boomende Mega-Cities wie Peking oder Shanghai, abgelegene Dörfer, unglaubliche Landschaften und technischer Fortschritt gehen hier Hand in Hand.
Es ist immer wieder unglaublich, was innerhalb weniger Jahre passieren kann und wie sehr sich China verändert!

Wir haben uns deshalb eine Reiseroute ausgesucht, die uns an die verschiedensten Orte führen soll, um möglichst viele Facetten von China kennenzulernen.

Die Vorbereitungen

Das Visum

Als deutscher Staatsbürger braucht man, um in China reisen zu können, ein Visum. Es gibt verschiedene Visa für China, wobei für uns nur das Touristenvisum eine Rolle spielt. Das Beantragen ist eine hohe Kunst. Wenn ihr in Frankfurt, Hamburg, Berlin oder München wohnt könnte es sich lohnen das Visum selbst im Chinese Visa Application Center (hier klicken, um zur Seite zu gelangen!) zu beantragen. Alternativ kann man auch einen Visumservice in Anspruch nehmen, der kostet eine entsprechende Gebühr, spart aber viel Stress und Zeit und ist meiner Ansicht nach empfehlenswert. Ich habe folgenden Visumservice in Anspruch genommen: China Visum Service Li Xutang

Die Vorraussetzungen für das Beantragen eines Touristenvisums sind:

- Bestätigung über Hin- und Rückflug
- komplett ausgefüllter Antrag ohne Fehler (Korrekturen sind nicht erlaubt, Seite neu ausfüllen!)
- gültiger Reisepass (bei Einreise mindestens 6 Monate gültig)
- mindestens 2 freie Seiten im Reisepass, die gegenüber liegen müssen
- Passkopie
- Hotelreservierungen mit Namen für den gesamten Reisezeitraum (mein Tipp: booking.com)
- Reiseverlauf mit Daten

Genauere Infos dazu findet ihr z.B. beim oben genannten Visumservice.

Chinesisch lernen

Spätestens einen Monat vor der Reise sollte man versuchen, so viel Chinesisch zu lernen wie möglich! In China sind Menschen die euch auf Englisch, geschweige denn Deutsch, weiterhelfen können wahre Raritäten. Das liegt zum einen daran, dass das schriftliche Erlernen der Englischen Sprache verbreiteter ist, als tatsächlich das sprechen zu üben, aber auch an der im Vergleich zu internationalen Touristen unglaublichen Masse an chinesischen Touristen. Kurz gesagt: Hotels oder Reiseveranstalter haben es schlichtweg nicht nötig, Englisch zu sprechen, da ihnen auch schon so die Bude eingerannt wird!

In Peking oder Shanghai ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass in größeren (internationalen!) Hotels oder auch in Hostels Englisch gesprochen wird. Reist man jedoch in andere chinesische Großstädte wie z.B. Chengdu, Harbin oder Changsha, wird es schon ziemlich schwierig, und das obwohl die Städte für europäische Verhältnisse riesig sind!

Chinesisch klingt für europäische Ohren oft sehr fremd, deshalb fällt es am Anfang auch schwer, Wörter zu behalten oder die Aussprache zu meisten. Hat man aber erstmal den Dreh raus und das System verstanden, merkt man, dass es nicht so schwierig ist Chinesisch zu sprechen, wie man denkt.
Die größte Hürde ist da schon das Lesen und Schreiben: es ist ein komisches Gefühl, plötzlich quasi Analphabet zu sein. Irgendwann bekommt man zwar ein Auge dafür und erkennt ein Paar Zeichen wieder, jedoch lernen chinesische Kinder nicht ohne Grund jahrelang das Lesen und Schreiben :-) deshalb würde ich empfehlen, sich auf das Sprechen zu konzentrieren!

Chinesen freuen sich sehr, wenn man versucht ihre Sprache zu lernen, manche finden es aber auch urkomisch wenn ein Laowai (Ausländer) chinesisch spricht und fangen an zu lachen. Nicht entmutigen lassen sondern einfach weitermachen!

Ich empfehle es, mit einer Smartphone-App, einer CD oder am Computer Chinesisch zu lernen, damit man gleich die richtige Aussprache lernt. Eine tolle App fürs Smartphone ist nemo (erhältich für iOs und Android) - hier kann man Aussprache, pinyin und die chinesischen Schriftzeichen lernen, sich seine persönlichen Favoriten speichern und jeden Tag ein paar Wörter lernen.

Das Chinesisch wird natürlich nicht fließend werden, also empfehle ich: nehmt immer die Adresse eures Hotels in chinesischen Schriftzeichen aufgeschrieben mit, wenn ihr Allergien habt, schreibt euch die Schriftzeichen für Allergie (过敏 = guomin) und wogegen ihr allergisch seid auf und zeigt es vor. Allgemein sollte man immer davon ausgehen dass man absolut niemanden findet der einem auf englisch etwas erklären oder helfen kann!

Und sonst so?

Chinesen sind gewöhnunsbedürftig, aber liebenswert. Lasst euch einfach auf Land und Leute ein und ihr werdet belohnt! 

Unsere Route

Auf Google My Maps habe ich mal eine Karte erstellt, auf der ihr unsere Route sehen könnt - in den nächsten Posts werde ich die Route vorstellen und euch näheres dazu erzählen!

Zur Erklärung: rote Strecken legen wir per Flugzeug zurück, blaue mit dem Zug und gelbe mit dem Bus! :-)



Start

Herzlich Willkommen bei Teilzeitnomaden!

Wir sind Kristof und Leony aus Deutschland und in unserer Freizeit lieben wir es zu reisen!
Das schreiben auf dem Blog übernehme ich (Leony) :-)

Worum geht es auf diesem Blog?

Hier geht es darum, unsere Reiserouten, Erinnerungen und Erfahrungen aufzuschreiben, für uns und vielleicht auch für den einen oder anderen Leser als Inspiration für spätere Reisen oder einfach nur zur Unterhaltung :-)

Wann reisen wir?

Da wir beide studieren, verreisen wir in den Semesterferien, das heißt entweder im Frühjahr oder Spätsommer bis Herbst. Am liebsten nehmen wir uns mindestens 2 Wochen, besser 3 oder 4 Zeit um ein Land richtig kennen zu lernen und ohne Hektik zu Reisen!

Wie reisen wir?

Wir reisen vor allem und am liebsten mit dem Rucksack durch aller Herren Länder.
Dabei leben wir eine Mischung aus klassischem Backpacking und organisiertem Reisen.

Unser Vorgehen wenn es ums Reisen geht?
Als erstes legen wir natürlich fest, wohin es gehen soll! Dabei schauen wir auf Preis, Saison und wie viel Zeit wir zur Verfügung haben.
Dann geht es um den Transport - günstige Flüge suchen (das kann dauern, lohnt sich aber...) oder ein Interrail Ticket besorgen oder sich Gedanken um die Autoroute machen!

Wenn das fest ist, legen wir uns eine Reiseroute fest. Dazu lese ich gerne viele Reiseführer im Vorraus, schaue was wir uns am liebsten anschauen wollen und schreibe mir all das auf. Dann informiere ich mich wie man im jeweiligen Land am besten reist und versuche, die Wunschziele und den Verkehr in Einklang zu bringen. Wenn man das probiert festigt sich meistens die Reiseroute.

Ich bevorzuge es dann, in den jeweiligen Städten eine Unterkunft zu reservieren, damit man auf jeden Fall etwas in der Hand hat, wenn man ankommt und nicht total gestrandet ist! Das mache ich besonders in Ländern, in denen ich die Sprache nicht gut kann oder die sehr intensiv bereist werden.

Wir schlafen immer in günstigen Privatzimmern (Zweibett- oder Doppelzimmer) in Hostels oder Hotels oder alternativ in Ferienwohnungen (z.B. über Homeaway oder airbnb). Das hat vor allem den Grund dass wir tagsüber sehr viel unternehmen und abends einfach eine gesunde Mütze Schlaf brauchen, die man erfahrungsgemäß in Dorms einfach nicht bekommt. Unser tägliches Limit für die Unterkunft sind 20€ pro Person und Nacht - sehr oft bleiben wir aber deutlich darunter!

Wo sparen wir?

Natürlich versuchen wir, so günstig wie möglich zu reisen und dabei trotzdem möglichst viel zu sehen!

Das meiste Geld kann man sparen, wenn man intensiv im Vorraus plant: 
Welche Möglichkeiten gibt es zu reisen?
Wie ist das Preis-Leistungs-Verhältnis (z.B. Komfort, Reisedauer, Flexibilität...)?
Welche Erfahrungen haben andere Reisende damit gemacht?

Wie wir unterkommen, habe ich ja schon beschrieben - das ist leider bei uns der Punkt wo wir nicht sparen wollen und deshalb meistens auch der größte Kostenpunkt.

Der dritte Pfeiler zum Sparen ist die Verpflegung: besonders in Europa oder anderen westlichen Ländern ist das Essen und Trinken ein hoher Kostenfaktor. Deshalb ist es uns wichtig, dass es in unserer Unterkunft Kühlschrank und Kochmöglichkeit gibt: Frühstücken im Hostel, etwas für zwischendurch mitnehmen, abends kochen. Auswärts essen lässt sich natürlich manchmal nicht vermeiden, und manchmal ist es sogar ein tolles Erlebnis! Aber wenn man versucht sich soweit es geht selbst zu versorgen kann das am Tag sehr viel Geld einsparen, dass man für Sehenswürdigkeiten und andere tolle Dinge übrig hat.

Und jetzt: viel Spaß auf dem Blog und gute Reise!